von Frank Wollmann, Bühlau
Abgehärtet
Abgehärtet
Glatt liegt der Spiegel hier im Wald,
umringt von schlanken Birken,
ein leichter Wind, die Luft ist kalt,
kein Pfeifen, Grunzen, Zirpen.
Die Fotografin eingepackt,
denn eisig weht der Wind,
die Badende dagegen nackt
wie groß die Unterschiede sind.
Ja, wer das Eisbaden gewohnt,
genießt der Kälte Macht,
was sich natürlich lohnt,
weil dies gesünder macht.
Ein Schnappschuss hält die Szene fest,
Betrachter dessen frieren,
vom Sehen es uns schaudern lässt,
geschweige beim Ausführen.
Abgehärtet, kalt wie Stahl,
steigt sie aus dem See,
warme Sachen, dicker Schal,
wohlig heißer Tee.
Wellenringe auf dem See,
die sich langsam glätten,
wo mein Spiegelbild ich seh,
wer wird dies wohl retten?