von Frank Wollmann, Bühlau
Klassentreffen
Klassentreffen
von Frank Wollmann, Bühlau 24.09.2022
Schule geh'n war wunderschön,
Zuckertüten auf genascht,
längst wir mitten im Leben steh'n,
nachgeholt, was man verpasst.
Lerneifrig, die einen waren,
And're hatten es zwar drauf,
im Sparmodus gefahren,
blieben gute Noten aus.
Manche hatten es sehr schwer,
dass die Dinge haften blieben,
der Kopf war deshalb oftmals leer,
weshalb sie schlechte Noten schrieben.
Auch nicht jedes Elternhaus
war für jeden sich'rer Halt,
die meisten fanden Wärme dort,
für And're war es bitterkalt.
Acht oder zehn Jahre gemeinsame Zeit,
in der entstandenen Grüppchen,
unsere Mädchen wussten Bescheid,
kochten ihr eigenes Süppchen.
Die Stille Post ein Phänomen,
Briefchen unter der Bank weitergegeben,
die Inhalte mal schlecht, mal schön,
Affären, Liebesschwüre, üble Reden.
Die Jungs der Oberstufe im Fokus standen,
wir schienen ihnen zu unerfahren,
nur zwei sich aus der Klasse für immer fanden,
ihr wisst ja, wer die Beiden waren.
"Spicker" war ein Zauberwort,
der Wissenslücken überbrückte,
versteckt an manch kuriosen Ort,
wobei dies auch nicht immer glückte.
Darin hat sich sehr früh gezeigt:
"Man muss nur wissen, wo es steht."
und meistens dies grade hängen bleibt,
vieles ist aber nun verweht.
Schaut man heute in diese Runde,
ein guter Jahrgang sich präsentiert,
sind gewachsen auch die Pfunde,
Jeder ist etwas geworden, ob gelernt oder studiert.
Viele waren bei den Pionieren,
manche hielten sich da raus,
Schlechtes ist uns nicht widerfahren,
nur es hielt nicht dieses Haus.
Lernpatenschaften hat es gegeben,
Patenbrigade uns Vorbild war,
Klassenfahrten bereichern das Schülerleben,
ein Grundstock dafür die Altstoffsammlung war.
In vielem waren wir der Zeit eine Epoche voraus,
nur wenige Menschen haben dies verstanden,
sie sahen, nach Yacht und Haus,
fraglich, wo wir nun aber landen.
Genießt des Klassentreffens Zusammensein,
wollt mit den Zeilen Anregung geben,
erhebt das Glas mit Bier, Saft oder Wein,
erzählt aus eurem schillernden Leben.