von Frank Wollmann, Bühlau
Morgendliches Ritual
Morgendliches Ritual
Aus den Federn jetzt aber raus,
innere Stimme möchte streiken,
ein paar Runden um das Haus,
Morgensonne in den Zweigen.
Sand nun aus den Augen waschen,
der Körper duftet alpenfrisch,
durch's Fenster einen Blick erhaschen,
dann geht es an den gedeckten Tisch.
Kerzenschein Licht und Wärme schenkt,
Brötchen- und Kaffeeduft schweben im Raum,
die Aufmerksamkeit auf die Zeitung gelenkt,
kann ich mich dem neuen Tag anvertrau'n.
Genüsslich mir das Frühstück mundet ,
Schlagzeilen sind schnell überflogen,
derweil werde ich von Satelliten umrundet,
wäge ab, was davon wohl gelogen.
Mir geht es gut, brauche nicht zu klagen,
mein Arbeitsleben liegt hinter mir,
Familie, Hobbys mich durch den Alltag tragen,
geöffnet hat sich eine neue Tür.
Nehm gern den Hörer in die Hand,
zu erreichen meine Kollegen,
irgendwann verläuft auch dies im Sand,
obgleich man kann über vieles reden.
Ein Blick in den Kalender mir verrät,
um das Vergessen zu bezwingen,
was heute so zu Buche steht,
an schönen und alltäglichDingen.
Gestärkt und von Elan beflügelt
beginne ich mein Tageswerk,
hier und da das Alter zügelt,
Ansonsten leb ich unbeschwert.
Ja so ein Morgen ist mir heilig,
dafür nehme ich mir die Zeit,
die Zeiger haben es stets eilig
und ich weiß nicht wieviel noch bleibt.