von

Erinnerungen

Plötzlich fehlt etwas

Wolken © Frank Wollmann

Plötzlich fehlt etwas
von Frank Wollmann, Bühlau 14.09.2023

Die Jahre wie im Flug vergehen
und vieles ist Selbstverständlichkeit,
das Miteinander Hören, Sehen,
gemeinsam verbringen all die Zeit.

Das Alter ist vorangeschritten,
es kommt zu manchem Zipperlein,
darunter hat man kurz gelitten,
danach kam wieder Sonnenschein.

Den Einfluß, den man geltend machte,
damit man schneller konnt genesen,
nicht immer die Erfolge brachte,
es kann sich ändern auch das Wesen.

Die Liebe so unendlich weit,
es doch an allen Kräften zehrt,
die Sorge um den Anderen bleibt,
das ihm nichts Schlimmes widerfährt.

Solang man unter einem Dach,
vergisst man all die Sorgen,
wird man gemeinsam wach
mit Hoffnung auf das Morgen.

Bleibt nebenan das Bett dann leer,
auch wenn man anders gar nicht kann,
fällt Einschlafen und Aufsteh'n schwer,
man's schwer ja nur begreifen kann.

Plötzlich tritt eine Leere ein,
es fehlt der Atem, fehlen Worte,
auch wenn man Besuche macht im Heim,
nichts ist mehr am selben Orte.

Gedanken fliegen, Erinnerungen kreisen,
das Alter kennt wohl keine Gnade,
es gilt sich weiter durch zu beißen,
Aufgeben kommt wohl nicht in Frage.

Da weiß man ja schon Jahre lang,
dass irgendwann tritt ein,
für jeden von uns der letzte Gang,
und einer ist dann ja allein.

Zum Glück hat man dies stets verdrängt,
das Leben froh genossen,
sich all die große Liebe schenkt,
das Leben lässt uns hoffen.

Altern mutige leichter stemmen,
die ihr Leben trotzdem leben,
Ängste muss man verdrängen,
um sich nicht gänzlich aufzugeben.

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