von Frank Wollmann, Dresden
Porzellanstrasse

Porzellanstrasse
von Frank Wollmann, Bühlau 01.04.2022
Nein, nein, man kann es sehen wie man will,
steht auch schon Porzellan im Schrank,
es ist kein Scherz hier im April,
dies weiß sogar der Frank.
Da muss es schon etwas Besonderes sein,
es sonst keinen so fasziniert,
dass man sich lässt auf solch eine Reise ein,
die von Berlin nach Milano führt.
Es ist immer der erste Augenschein,
der unsere Sinne betört,
welcher Signale sendet für Ja oder Nein,
wenn diese nicht von der Vernunft zerstört.
In solch einem Fall nagt die Zeit,
der erste Eindruck unvergessen,
schnell tut einem die Entscheidung leid,
wie gerne hätte man es doch besessen.
Da hilft keinerlei Verzagen,
man wird nach Argumenten suchen,
denn die Gewissensbisse nagen,
bis man kann den Erfolg verbuchen.
Die Überzeugung ist geglückt,
wie toll die Reise dahin gewesen,
der "reife" Apfel ist gepflückt,
die Sinne schon alsbald genesen.
Milano lohnt sich allemal,
bis zum Ziel die Abenteuer winken,
steht man dann wieder vorm Regal,
die Freudentränen blinken.
Steht das Geschirr erst auf dem Tisch,
ist wohlbehalten angekommen,
die Reiseeindrücke noch alle frisch,
wird das erste Mahl genommen.
Bei jedem Anblick kommt die Erinnerung zurück,
verbindet sich mit kulinarischem Erleben,
so wiederholt sich dieser Augenblick
und wird uns Recht in der Entscheidung geben.
Die Porzellanstrasse ist nun neu geschrieben,
wer kann ihr wahrlich widersteh'n,
gern wäre man in Milano geblieben,
doch zu Hause ist es immer wieder schön.