von Frank Wollmann, Bühlau
Schmiede
Schmiede
Die Oberfläche nicht allein genüge,
möchte man das Innere durchdringen,
muss man auch erkennen das Gefüge,
um die Seele zu gewinnen.
Hephaistos täglich drüber wacht,
dass das Feuer und die Kunst bewahrt,
mit Bia und Kratos verleiht er uns die Macht,
welche sich im Geschaffenen offenbart.
Selbst die Töne, die erklingen,
schaut man auf Pythagoras zurück,
weiß man, wenn Hämmer schwingen,
scheint darin der Ursprung der Musik.
Schon der Anblick der Esse
und der Klang vom Blasebalg,
lässt man des Metalls Blässe,
schmiedet man es einfach kalt.
Sollten aber Funken stieben
und die Hämmer sich bemüh'n,
kann man leichter es noch biegen,
so lange es noch ist am Glüh'n.
Anlassfarben uns verraten,
welcher Härtegrad erreicht,
wenn wir Stahl im Öle baden,
mit Erfahrung wird dies leicht.
Was der Schmied nimmt in die Hand,
meist mit Zange es nur geht,
den Weg über's Facon-Eisen fand
und so eine Form entsteht.
Gerüche von Öl, Ruß und Schweiß,
Temperaturen über Tausend Grad,
das Metall glühend heiß,
abgeschreckt in einem Bad.
Welche Kreationen da entstehen,
die Metalle sich verbinden,
Tausend Dinge kann man sehen,
Neues lässt sich immer finden.
Was der Amboss muss ertragen,
das Gesenk uns hilfreich ist,
Schmieden heißt, sich redlich plagen,
sehr viel Wissen, etwas List.
Dieses Handwerk voller Ehre
kann in Zukunft auch besteh'n,
bleibt im Geiste keine Leere,
wird es immer weiter geh'n.