von

Fernweh

Schweben

Zeichnung Landschaft © Frank Wollmann

Schweben

Fernweh schwebt den Vögeln gleich
in den Wolken der Gedanken,
Reisen macht das Leben reich,
Erlebnisse sich ranken
um die Orte in der Ferne
mit ihren Bräuchen, Sitten
unter'm Himmel and'rer Sterne,
fremden Göttern unbestritten.
Welche Lust kann ich empfinden,
schlage ich die Bücher auf,
Bilder kann man darin finden,
sieht sogar sich selber drauf.
Sind wir derzeit auch gebunden
an die Orte hier Daheim,
hat man Ferne schnell gefunden,
stell'n sich die Erinnerungen ein.
Ach, was kann man da erleben,
wenn das Foto zu uns spricht,
Emotionen sich erheben
wie das warme Sonnenlicht.
Schnell entrückt man Raum und Zeit,
ist gedanklich auf der Reise,
plötzlich ist Daheim so weit,
riecht den Duft der fernen Speise,
hört das Rauschen, sieht die Gischt,
donnernd dann die Welle bricht.
Bunt die Farben sich uns zeigen,
auf den Märkten und den Trachten,
tropische Früchte an den Zweigen,
was wir doch nicht alles machten.
Fahrt mit dem Propellerboot,
durften Kind sein, welch ein Spaß,
welche Schönheit sich uns bot,
hinterher dann völlig nass.
Blaues Meer und weißer Strand,
Gläser groß wie die Melonen,
durch welche man Erfrischung fand,
Urlaub, dort, wo andere wohnen.
Skyline, Brücken, Werbeträger,
alles war ja zum Genießen,
da war jeder wie ein Jaeger,
musste ständig Fotos schießen.
Und so schweben wir in Zeit und Raum,
sind so fern und doch so nah,
träumen schon den nächsten Traum, hoffen,
dass er bald schon da.

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