von

Winter

Weihnachtsgeschichte 2020

Zeichnung Winterlandschaft © Frank Wollmann
Eiszapfen Glänzen in der Wintersonne. Kalle stampft durch den hohen Schnee, dicke Schneeflocken wirbeln in sein, von der Kälte gerötetes Gesicht.
Er denkt an letztes Jahr, wo alles noch so anders war und er mit seinen Eltern über den Weihnachtsmarkt schlendern konnte, wo die Bimmelbahn durch das Märchenland fuhr, der Weihnachtsmann das Türchen von seinen Zwergen im Kalender öffnen ließ und Leckereien und kleine Geschenke an die Kinder verteilte.
Weihnachtslieder erklangen und ein süßer Duft von gebrannten Mandeln, kandierten Äpfeln und Zuckerwatte zog durch die Luft. Während er damit beschäftigt ist, mit der Zunge die Schneekristalle zum Schmelzen zu bringen, fällt Schnee von einem Ast auf seine blaue Zipfelmütze.
Wuschel, das Eichhörnchen war ihm gefolgt, um ihm zu sagen, dass der Drachen Corona den Weihnachtsmann gefangen hält. Von wem weißt du das?, fragt Kalle. Klugie, der Rabe habe es mit eigenen Augen gesehen, musste aber Abstand halten, weil er sonst selbst in den Zauberbann des Drachens gezogen worden wäre.
Wir müssen dem Weihnachtsmann helfen, aber wie, fragte Kalle aufgeregt. Ich werde gleich mit meinen Freunden reden, was wir unternehmen können. Sprich du mit den Tieren des Waldes, die sind oft vernünftiger als manch Erwachsener.
Aufgeregt schilderte Kalle seinen Spielkameraden, was ihm Wuschel erzählt hatte. Mit großen Augen und zum Teil offenen Mündern lauschten sie. "Und, wer hat eine Idee wie wir dem Weihnachtsmann helfen können?" fragte er in die Runde. Heiner, ein kleiner stämmiger, fragte: "Wo wird denn der Weihnachtsmann vom Drachen gefangen gehalten?". Plötzlich hörten sie es Krächzen.
Klugie, der Rabe hatte im Baumwipfel gesessen und zugehört. "Im Corona Wald!" - krächzte er laut und ergänzte einer nächsten Frage zuvorkommend: "hinter neunzehn Covidhügeln.". Kalle lief schnell nach Hause und erzählte aufgeregt alles, was ihm Wuschel und Klugie berichtet hatten.
"Kalle, vergiss nicht Luft zu holen!" unterbrach ihn seine Mama und sein Vater fügte hinzu: "Keine Sorge, mit Abstand, regelmäßigen Händewaschen und tragen von Masken werden wir dem Weihnachtsmann helfen können, den Coronadrachen zu besiegen."
Kalles besorgte Gesicht hellte sich etwas auf, denn er hatte Vertrauen zu seinen Eltern, die ihm bisher immer gut beraten und unterstützt hatten. Sogleich schrieb Kalle allen eine WhatsApp und bat sie darum, auch Masken zu basteln und wie von Klugie empfohlen, wo es geboten ist, zu tragen.
Es vergingen noch etliche Tage bis er von Wuschel erfuhr, dass der Rabe Klugie hinter die neunzehn Covidhügel geflogen sei und im Coronawald gesehen habe, dass der Coronadrachen sehr schwach geworden sei und sich so der Weihnachtsmann selbst befreien und in seine Himmliche Werkstatt zurückkehren konnte.
Dies, so sagte er, wäre nur möglich gewesen, weil sich die meisten Kinder und Erwachsenen an die Coronaregeln gehalten hätten. Stolz und mit Vorfreude warteten nun alle Kinder und Erwachsenen auf das Weihnachtsfest.

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